Geschichte

Im 18. Jahrhundert befand sich südlich des Schlosses ein "Thiergarten" zur waidmännischen Unterhaltung der Schlossbewohner und seiner Gäste. Eine erste gärtnerische Blüte geht auf Luise von Watzdorf, geborene von Hügel, etwa ab den 1830er Jahren zurück, ehe ihr Sohn Curt Friedrich Ernst von Watzdorf ab 1863 mit Übernahme der Herrschaftsgewalt umfangreiche Gestaltungsmaßnahmen durchführte und die heutige Parkanlage schuf.

 

Er ließ die noch vorhandenen Gräben um das Schloss verfüllen, und das auf einer natürlichen Anhöhe stehende Schloss durch mächtige Mauern zum Park hin terrassieren. Hier entstand als intensiv gepflegter Pleasureground das Parterre mit Teppichbeeten und Formgehölzen. Drei Teiche wurden neu geschaffen bzw. verändert, Wege angelegt, Blick-beziehungen entwickelt und eine vielfältige Parklandschaft gestaltet. Im sich südlich anschließenden ehemaligen "Thiergarten", den er öffnen ließ, entstand ein Waldpark mit der Pflanzung von großen Rhododendrenbeständen und anderer seltener Gehölze, sowie als verbindendes Element zwischen schlossnahem Bereich und ehemaligen "Thiergarten" eine Sichtachse, die bis weit über die Parkgrenzen hinausführte.

 

Im Waldpark entstand außerdem eine Fasanerie, die 1880 bis zu 500 Fasanen Platz bot.

 

 

 

Mit dem frühen Tod von Curt Friedrich Ernst von Watzdorf 1881 war die intensive Zeit der Veränderungen beendet. Seine Schwester Elisabeth von Fürstenstein und ihr Sohn, sowie ab 1930 Graf Enzio von Plauen führten die Pflege und Entwicklung des Parks fort, nahmen jedoch auch zum Teil Veränderungen vor.

 

 

 

 

Insbesondere nach dem 2. Weltkrieg - das Schloss wurde als erweiterte Oberschule mit Internat genutzt - verschlechterten sich Pflege und Zustand des Parks, ab den 1960er Jahren dramatisch. Die Parkteiche verschlammten, Sichtbeziehungen wuchsen zu, Wege und wichtige dendrologische Besonderheiten verschwanden, die entstandenen Lücken wurden nur durch Wildwuchs geschlossen.

 

 

 

 

 

Ab 1986 bekam die Gemeinde als Eigentümer des Parks die notwendige Unterstützung und begann mit der Restaurierung des schlossnahen, ca. 13 Hektar großen Parkteils, der heute im Wesent-lichen abgeschlossen ist. Der sich anschließende Waldpark konnte bisher, auch aufgrund der mangelnden historischen Quellen, nur mit einzelnen kleineren pflegerischen Eingriffen weiterentwickelt werden. So wurde beispielsweise die 1970 mit einer Lärchenschonung geschlossene Sichtachse im Dezember 2003 wieder geöffnet.